Zuletzt aktualisiert: 25. November 2020

Du willst dir demnächst eine Akustikgitarre anschaffen, bist dir aber noch nicht ganz sicher welche? Dann bist du hier richtig. Wir gehen der Konzertgitarre und der Westerngitarre auf den Grund und beleuchten ihre Unterschiede, Vor- und Nachteile.




Was sind Akustikgitarren?

Grundsätzlich werden akustische Gitarren von elektrischen Gitarren unterschieden. Das kommt dadurch, dass bei akustischen Gitarren der Ton im Allgemeinen ohne Elektronik erzeugt wird.

Töne entstehen bei Akustikgitarren durch das Schlagen oder Zupfen der Saiten. Die gesamte Gitarre wird meist aus Holz gefertigt und soll so den Ton verstärken.

Es gibt auch eine Mischvariante aus Akustikgitarre und E-Gitarre: Die elektroakustische Gitarre. Diese Gitarrenart ist zwar eine akustische Gitarre, kann aber durch einen Tonabnehmer auch mit einem Verstärker gespielt werden.

Akustikgitarre ist also der Oberbegriff zu einzelnen Gitarrenarten, wie zum Beispiel der Folkgitarre oder der Flamencogitarre.

Akustikgitarren unterscheiden sich von E-Gitarren in der Tonerzeugung. Die Konzert- und die Westerngitarre gehören beide zu den akustischen Gitarren.

Zu den bekanntesten Akustikgitarren zählen die Konzert- und die Westerngitarre. Hier gibt es einige Unterschiede, unter anderem die Bauweise, Klangerzeugung und Benutzung.

Je nach Geschmack kannst du nachdem du diesen Artikel gelesen hast entscheiden, ob eher eine Konzertgitarre oder doch eine Westerngitarre zu dir passt.

Welche Bauweise unterscheidet die Konzertgitarre von der Westerngitarre?

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen beiden Arten der Akustikgitarre ist die Bauweise. Hier variieren vor allem die Saiten, die Kopfplatte, das Griffbrett, der Hals, der Korpus, die Lautstärke und der Klang.

Saiten

Eine Konzertgitarre ist meist einfacher zu spielen aufgrund ihrer Nylon-Saiten. Diese Nylon-Saiten sind weich und angenehm für den Gitarristen. Die oberen drei Saiten sind die Basssaiten.

Diese bestehen aus einem Nylonkern, der mit Draht umwickelt wird. Die anderen drei Saiten, die sogenannten Diskantsaiten, sind rein aus Nylon. Die Nylonsaiten sind elastisch und stehen unter einer mittelhohen Spannung.

Die Nylonsaiten einer Konzertgitarre sind weicher und elastischer und somit einfacher zu spielen als die Stahlsaiten der Westerngitarre. (Bildquelle: pixabay.com / Couleur)

Die Westerngitarre ist mit Stahlsaiten ausgestattet, die unter höherem Zug aufgespannt und deshalb härter sind. Diese Gitarre wird unter anderem auch Steelstring-Gitarre oder Stahlsaitengitarre genannt.

Die oberen vier Saiten, also die Basssaiten, haben bei der Westerngitarre einen Stahlkern und sind mit Draht umwickelt. Die unteren zwei Diskantsaiten sind rein aus Stahl und werden nicht umwickelt.

Vor allem für Anfänger ist das eine wichtige Info. Gitarrenbeginner haben noch nicht ausreichend Hornhaut an den Fingerkuppen. Dadurch kann das Spielen auf Stahlsaiten zu Beginn etwas unangenehm sein.

Außerdem werden die Saiten bei einer Gitarre am Steg verknotet, die Saiten einer Westerngitarre werden mit Pins fixiert. Dadurch lassen sich die Saiten einer Westerngitarre einfacher wechseln.

Westerngitarren haben Stahlsaiten, während Konzertgitarren weichere Saiten aus Nylon besitzen.

Kopfplatte

Die Kopfplatte ist der oberste Teil der Gitarre. Westerngitarren besitzen eine geschlossene Kopfplatte, die sehr massiv ist. Die Wirbel zum Stimmen der Gitarre stehen hier von den Seiten des Gitarrenkopfes ab. Die gesamte Mechanik hinter dem Stimmen ist nicht frei zu sehen.

Die Kopfplatte bei Konzertgitarren kann durchbrochen sein. Das bedeutet, dass im Gitarrenkopf längliche Löcher sind. Dadurch siehst du die Stimmmechanik. Die Gitarrenwirbel zeigen hier nach hinten.

Eine Konzertgitarre hat eine gebrochene Kopfplatte. Durch die zwei länglichen Löcher ist die Stimmmechanik zu sehen. (Bildquelle: pixabay.com / Bru-nO)

Hals und Griffbrett

Der Hals einer Konzertgitarre ist normalerweise eher flach und besitzt zwölf Bünde. Der Hals einer Westerngitarre ist oftmals leicht gewölbt. Auch das Griffbrett der Konzertgitarre ist breiter als das der Westerngitarre. Dadurch wird für Anfänger das genaue Greifen vereinfacht.

Das Griffbrett einer Konzertgitarre ist zusätzlich oftmals mit dekorativen Orientierungen versehen, um die Anzahl der Bünde schneller herauszufinden. Beim Umgreifen ist ein Gitarrist aber meist mit dem schmäleren Hals der Westerngitarre schneller.

Durch die weicheren Saiten und das breitere Griffbrett mit den Orientierungspunkten für die Bünde, wird die Konzertgitarre oftmals für Anfänger empfohlen.

Korpus

Der Körper der Konzertgitarre ist so wie du dir wahrscheinlich jede Gitarre vorstellst. Eine Westerngitarre kann aber an einer Seite ein sogenanntes Cutaway haben. Ein Cutaway ist eine Einbuchtung, welche Gitarristen das Greifen nahe am Steg vereinfacht. Dadurch lassen sich höhere Lagen spielen.

Durch das Cutaway, die Einwölbung bei der Westerngitarre, können höhere Lagen einfacher gegriffen und gespielt werden. (Bildquelle: pixabay.com / FirmBee)

Außerdem gibt es bei Konzertgitarren je nach Alter und Körpergröße verschiedene vorgegebene Größen. Auch bei der Westerngitarre gibt es einige standardisierte Größen. Trotzdem zeigt sich die Westerngitarre oft in den unterschiedlichsten Formen.

Die Westerngitarre ist durch die Stahlsaiten und einen meist etwas größeren Korpus zusätzlich schwerer im Gewicht als ihre akustische Schwester.

Lautstärke

Wie bereits anfangs erwähnt kann die akustische Westerngitarre oftmals zu einer elektroakustischen Gitarre werden. Allerdings setzt sich die Westerngitarre auch ohne Verstärker leicht gegen die Konzertgitarre durch.

Sound

Der Klang der beiden Akustikgitarren unterscheidet sich durch die unterschiedliche Bauweise, vor allem aber durch die Saiten. Konzertgitarren klingen durch ihre Nylonsaiten eher warm und dumpf. Die Stahlsaiten der Westerngitarre sorgen für einen hellen und brillanten, aber harten Klang.

Zusätzlich gibt es bei der Westerngitarre eine 12-saitige Variante. Dadurch wird der Klang noch voller. Durch die Unterschiede im Sound, werden die beiden Gitarrenarten auch in unterschiedlichen Stilrichtungen und Genres eingesetzt.

Welche Musikrichtungen sind für welche Akustikgitarre geeignet?

Die Konzertgitarre wird nicht umsonst oft auch Klassikgitarre genannt. Dieses Instrument hat in der klassischen Musik seinen festen Platz.

Aber auch in anderen Musikrichtungen, wie beim Flamenco, wird die Konzertgitarre gern eingesetzt. Westerngitarren sind eher in modernen Genres zu Hause. Neben der Westernmusik finden wir die Westerngitarre auch im Folk, Blues, Pop und Rock.

Musikrichtungen für die Konzertgitarre sind Flamenco und Klassik. Die Westerngitarre wird eher für Folk, Blues, Pop & Rock sowie für Westernmusik eingesetzt.

Unterschiede in der Spielpraxis: Konzertgitarre vs. Westerngitarre

Durch den Unterschied der Saiten wird für das Spielen mit der Westerngitarre oft ein Plektrum verwendet. Fingerpicking und Bottleneck sind für diese Allrounder-Gitarre ebenfalls beliebt. Eine Konzertgitarre wird oft ohne Plektrum benutzt, um die Klänge noch gefühlvoller spielen zu können.

Noch dazu unterscheidet sich die Haltung der Gitarren. Westerngitarren werden sowohl im Stehen als auch im Sitzen gespielt. Konzertgitarren können oft, aufgrund der fehlenden Befestigungsmöglichkeit für den Gitarrengurt, nur im Sitzen gespielt werden.

Bei einer Westerngitarre kommt oft ein Plektrum zum Einsatz. Damit werden die Finger der Gitarristen trotz der Stahlsaiten geschont. (Bildquelle: pixabay.com / varunkul01)

Fazit: Konzertgitarre oder Westerngitarre – Was passt zu mir?

Vor allem durch ihre Nylonsaiten wird die Konzertgitarre oftmals für Anfänger empfohlen. Und auch der breitere Gitarrenhals hat seine Vorteile. Du hast dadurch mehr Platz für deine Finger, um die einzelnen Saiten zu greifen. Für welche Gitarre du dich letztendlich entscheidest liegt natürlich bei dir!

Du solltest aber auch die mit der Konzertgitarre einhergehende Musikrichtung bedenken – die Klassik. Magst du eher Folk, Westernmusik, Blues, Pop und Rock, dann ist die Westerngitarre das richtige für dich. Auch wenn das Lernen der Westerngitarre anfangs durch die Stahlsaiten schwieriger ist, wird es der Sound wert sein!

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://www.kirstein.de/blog/westerngitarre-klang/

[2] https://de.schott-music.com/lern-gitarre/instrument/typen/klassisch

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Akustische_Gitarre

Bildquelle: unsplash.com / Ramiro Mendes

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